Rundreise 2001

 


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Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich gar nicht mehr so genau weiß, was wir alles so gemacht haben und wie unsere Route verlaufen ist. Aber wie gut, dass wir auch hier Tagebuch geschrieben haben, so dass ich doch alles hoffentlich wieder zusammen bekomme.

Ich weiß nur, dass wir verdammt viel im Bus (Peterfisch) gesessen haben und auch verdammt viel schönes und auch nicht so schönes erlebt haben, aber Ihr werdet es erleben.

Und wir hatten noch eine Beleitung dabei, die Dogge...

 

Und weil wir den ersten Teil der Reise quasi nur im Fahren verbracht haben, existieren auch keine Bilder vom ersten Teil, aber ich fange mal an zu erzählen.

Am ersten Tag sind wir bis kurz hinter Paris gekommen und wir standen in einem mächtigen Stau. Hinschwerend kam noch ein gigantisches Unwetter mit Hagel und Gewitter dazu, so dass wir echt kaum voran kamen und haben dann auch beschlossen schnell einen Rastplatz zum schlafen zu suchen. Es war mittlerweile auch mitten in der Nacht.

Am zweiten Tag sind wir dann durch Bordeaux bis hinter San Sebastian (Zarautz) gekommen und haben dort wieder Zwischenstop gemacht. Somit hatten wir Frankreich doch schneller als ich in Erinnerung hatte wieder verlassen.

An was ich mich aber noch sehr gut erinnern kann, war die Grenzüberquerung nach Spanien. Ich nenne es mal "die Begegnung mit einem im Weg stehenden wild gestikulierenden und pfeifenden Zollbeamten"!

Sind also dann bis nach Nordspanien gekommen und haben dort einen Campingplatz gesucht. Auf Grund gewisser Sprachdifferenzen (wir sprechen leider kein Spanisch und die Spanier keine Englisch, geschweige denn Deutsch),hat dies leider nicht so sonderlich gut geklappt und ein Kellner war in dem Glauben, wir wollten bei Ihm zu Hause schlafen, dabei haben wir doch nur nach einem Campingplatz gefragt.

Wir haben dann auch wirklich einen Campingplatz gefunden, haben dort aber dann doch nur geduscht und sind weiter Richtung Victoria gefahren und haben mal wieder auf einem Rastplatz geschlafen.

Der dritte Tag hat uns dann nach Portugal gebracht. Nach dem Aufstehen (wir haben gut 12 Stunden geschlafen) sind wir dann über Burgos, nach Salamanca und weiter zuerst Richtung Coimbra und dann Richtung F. da Foz gefahren und sind dort dann auch geblieben.

Dazu muss ich eben was einwerfen:

Im Zeitalter von Fun-Mails und Power Point, womit man immer wieder lustige Präsentationen von Bilder aus der ganzen Welt zu sehen bekommt, hat bestimmt jeder schon mal das Straßenschild des Örtchens "FIG da FOZ" gesehen und genau dort haben wir auch eine Nacht verbracht.

Das erste Straßenschild, welches wir gesehen haben, lautete auch nur F. da Foz, na ja, da muss man eben hin. Es ist aber auch, so weit ich mich erinnern kann, die größte Stadt in dieser Region Portugals.

Ausgeschrieben lautet es dann "Figueira da Foz" und heißt so viel wie "der Feigenbaum an der Mündung", also alles ganz unspektakulär und so viel dazu!

 

FIGdaFOZ

 

Leider waren auf dem Campingplatz Figueira da Foz den wir gefunden hatten Hunde verboten, also wieder ins Auto und haben dann eben vor dem Campingplatz geschlafen, war aber auch schön.

Auf dem Weg wieder zur Autobahn haben wir dann doch noch diverse weitere Campingplätze gefunden, aber das war nun auch egal. Was nur sehr blöd war, war die Straßensituation.

Wir waren gerade froh die Autobahn gefunden zu haben, da war diese auch schon wieder zu Ende und wir standen mitten in der Pampa. Es gab Straßen, die man eigentlich nicht als diese bezeichnen darf. Schilder gab es so gut wie gar keine am Straßenrand und unsere Karte kannte so ca. 5 Orte oder Städte die wir, wenn es denn mal Schilder gab, auf diesen nicht wieder fanden. Gute Vorraussetzungen.

Wir hatten dann mal beschlossen immer gerade aus zu fahren, und welch ein Wunder, so plötzlich wie die Autobahn weg war, standen wir plötzlich auf einer riesigen Straßen mit schönen Autobahnschildern und wir konnte es kaum glauben, da waren die Schilder auch schon wieder weg. Sind dann durch elend viele Kreisverkehre gefahren und haben dann zum Glück doch wieder eine Autobahn Richtung Lisboa gefunden. Die haben wir dann auch genommen.

Und dann hatten wir auch schon das nächste Problem: "porta estragado!"

Was so viel bedeutet, dass die hintere Tür vom Bus nicht mehr zuging. Da wir ja genau so viel Portogisisch wie Spanisch sprechen mussten wir eben improvisieren.

Wir zur nächsten Tankstelle, eben die beiden Vokabeln "Tür" und "kaputt" aus unserem Portugal Führer herausgesucht und der gute Mann konnte uns doch glatt, nach dem er sehr blöd geschaut hat, helfen. Er mit einer Zange vor das Schloss gedonnert, nun ging die Tür zu, aber nicht mehr auf. Nun gut, man kann nicht alles haben.

An dieser Stelle sollte ich mal erwähnen, dass Peterfisch schon fast zu Beginn der Reise immer mal wieder mit leuchtenden Lämpchen auf sich aufmerksam gemacht hat. Mal waren sie da, mal wieder nicht, dann haben wir ihm mal was Öl gegeben und wir haben Quasi Höhen und Tiefen durchlebt, aber bis dahin haben wir es ganz gut geschafft.

Portugal ist echt super schön. Sind quer durch die Algarve gefahren und haben viel gesehen, erlebt und überhaupt mal abgesehen von dem Auto Schloss Problem. Dort gibt es super schöne Landschaften und Strände nur leider finden wir keinen Campingplatz, der direkt an einem schönen Strand liegt. Vielleicht hätte man sich im Vorfeld mal erkundigen müssen.

Genächtigt haben wir dann am Süd-Westlichsten Zipfel von Portugal und, man glaubt es kaum, sogar auf einem Campingplatz. Der lag zwar mitten in der Pampa und auf dem Weg vom Strand, das Wasser war verdammt kalt, zurück wieder hoch zum Campingplatz, haben wir uns doch fast verlaufen und die Dogge schaute auch schon ängstlich, warum haben wir denn sonst einen Hund, wenn er uns nicht wieder sicher nach Hause bringt :-)

Am nächsten Tag haben wir uns dann mal wieder auf die Suche nach einem schönen Campingplatz gemacht und ich denke, dass unsere Vorstellungen einfach zu hoch waren.

Weiter ging es dann bis kurz vor die spanische Grenze nach Monte Gordo. Ein letzter Versuch bevor wir nach Spanien ans Mittelmehr fahren. Hier war es echt schön und es gab auch einen sehr schönen Campingplatz, nur wie sollte es auch anders sein, leider gab es keinen freien Stellplatz mehr, der Platz war voll. Vielleicht sollte es nicht sein.

 

Wir aber erst mal an den nahe gelegenen Strand, das erste mal in diesem Urlaub und haben die Sonne, das Meer und den Sand genossen. Sind dann an den Strand-Duschen duschen gegangen und haben uns in die City aufgemacht. Waren dann erst mal Pizza essen und haben uns Henna-Tattoos machen lassen. Welch eine Freude und nur weil wir keinen Supermarkt mit gutem Bier gefunden haben.

 

Und dann hatten wir die Nase voll von Portugal, oder sagen wir eher von der Campingplatzsituation, denn Portugal an sich ist echt super schön, und sind zurück nach Spanien gefahren.

Und dort haben wir dann auch am nächsten Tag was einigermaßen Schönes gefunden. Hier hatten wir uns dann für die nächsten Tage niedergelassen und waren echt mal nen Tag nur am Strand.

 

 

Nach zwei Übernachtungen und zwei Tagen Strand stand dann auch unser neuer Plan fest, nur, wie sollte es auch anders sein, es kam mal wieder anders als geplant.

Aber erst mal war Urlaub angesagt...

 

 

Wir hatten also beschlossen zum Campingplatz "la Balena Alegre 2" zu fahren, aber bis dahin sollte noch viel passieren. Mit den Straßen in Portugal haben wir ja schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht, aber Spanien war nicht viel besser. Ständig standen wir in Sackgassen, wobei die Einmündung der Straße sehr gut aussah, na ja.

 

Wir haben es aber dann doch bis nach Tarifa geschafft, wo es echt sehr schön war. Super Strand und schönes Wasser.

Das mit dem Mittagessen war nicht so einfach, wir hatten uns einen ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht, es war nämlich Siesta und komischerweise war alles zu.

 

 

 

 

Keine Angst, wir wollten die Dogge nicht aussetzten, Sie sollte nur Model stehen, hat sich aber geweigert sitzen zu bleiben.

 

Sind dann weiter nach Granada gefahren, haben uns aber zuerst einmal Afrika aus der Ferne angeschaut. Viel erkennen konnte man zwar nicht, aber es war da...

 

 

In Granada haben wir dann wieder einen Campingplatz angesteuert, natürlich mit Pool. Abends waren wir dann ganz schön platt, der eine mehr der andere weniger. War auch höchste Zeit schlafen zu gehen.

 

Hier ist auch der Beweis dafür, dass wir die Dogge immer mit uns geführt und nicht ausgesetzt haben:

 

Am nächsten Tag sind wir dann noch ein Stückchen weiter gefahren und sind bis zu einem Campingplatz zwischen Alicante & Valencia gekommen. Der Ort hieß Oliva. Hier haben wir dann auch wieder für den restlichen Tag und eine Nacht eingenistet. War eigentlich sehr schön da. Verdammt warmes Wasser, frisches Obst, lecker Bierchen... Was will man mehr.

Am nächsten Morgen wollten wir dann doch endlich unser gut geplantes Ziel erreichen und trotz guter Pflege und ständiger Kontrolle vom Peterfisch (hatten extra noch Werkzeug gekauft) passierte dann das Malheur. Wir hatten wirklich nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel, kämpften uns gerade einen Berg hoch und da passierte es.

 

Jetzt war nicht nur die Tür, sondern der ganze Motor kaputt und somit war es mit unserem Ziel gelaufen. Sind dann nach einigen Kommunikationsproblemen, der einzige deutsch sprechende Mitarbeiter vom ADAC war leider gerade nicht zu sprechen, abgeholt worden und zu einer Werkstatt gebracht worden.

Wir haben dann den restlichen Tag auf dem Vorplatz dieser besagten spanischen Werkstatt - die uns leider nicht helfen konnten - verbracht und dort auch genächtigt. Am nächsten Tag hat uns der ADAC dann zu einem Campingplatz gebracht oder sagen wir geschleppt,, auf dem wir dann die restlichen Tage hätten verbringen müssen. Dies entsprach aber ganz und gar nicht unserer Vorstellung.

 

 

Der Dogge war zwar alles egal, uns aber nicht.

Sind also da angekommen und wurden auch einem relativ schönem Platz zugewiesen. Nur leider waren in dieser Zone Hunde verboten. Die Leute bekamen nämlich verdammt große Angst, als die Dogge aus dem Kofferraum sprang. Wie gut, dass die Dogge mehr Angst vor den Leuten, als die Leute vom dem Hund haben mussten, aber woher soll man es auch wissen.

Sind dann ein weiters mal in eine Zone umgezogen in der Hunde erlaubt waren. Dort war es aber kein Stück mehr schön und wir mussten etwas unternehmen. Und was aber noch viel schlimmer war als der Platz an sich, war die Entfernung zum Meer. Was ganz nett war, waren die hilfsbereiten Deutschen, die alle mal in den Bus geschaut haben, uns nur leider auch nicht helfen konnten, aber der gute Wille hat gezählt.

Wir mal wieder mit dem ADAC telefoniert, so ca. zum 20. Mal innerhalb der letzten 24. Stunden. Wir hatten dann 3 Möglichkeiten um weiter zu kommen. Flugzeug, nur was mit dem Hund, Zug, nur wohin mit dem ganzen Kram oder Mietwagen.

Am Ende haben wir uns dann für den Mietwagen entschieden. Hatten dann früh am nächsten morgen ein Taxi gerufen, aber das kam nicht. Wieder den ADAC angerufen, Taxi kam dann noch. Dieses hat uns dann mit Hilfe eines Telefonates mit dem ADAC nach Lloret de Mar zum Mietwagenservice gebracht. Dieser wollte uns den Wagen aber nicht geben.

Na, was haben wir dann wohl gemacht, genau, beim ADAC angerufen. Die Telefonnummer konnten wir bald auswendig und der Mensch an der anderen Leitung war unser bester Freund.

Mit dem Mietwagen dann zurück zum Campingplatz. Und waren sehr froh, dass wir beim ALDI in Deutschland ne Packung Müllbeutel gekauft hatten...

In den Müllbeuteln haben wir nämlich dann, so weit es möglich war, alle unsere Sachen verstaut. Einiges ist im Bus geblieben, der wurde nämlich auch wieder nach Deutschland gebracht.

Den ganzen Kram in den Wagen, der Bus wurde zum 3. Mal abgeschleppt und wir haben uns dann zu Steffis Verwandtschaft aufgemacht, die ganz in der Nähe auf einem Campingplatz Urlaub gemacht haben.

Auf dem Weg dort hin haben wir dann echt noch unser eigentliches Ziel gesehen, na ja...

 

 

Dort war es dann echt noch super schön. Waren im Pool was schwimmen, feine Erfrischung und sind dann abends mit dem Motorboot übers Meer gedüst. War super schön, waren an so einer am Wasser liegenden Bonzengegend. Jeder hatte ein Boot und dazu noch ein fettes Auto.

Wieder an Land waren wir dann noch schön Essen und Cocktails trinken. Wieder im Bett, bzw. im Zelt sind wir dann auch sofort eingeschlafen.

Am nächsten Morgen sind wir aber dann doch, gegen den Willen Aller, wieder Richtung Bilbao aufgebrochen. Dort war es zwar echt super schön auf dem Campingplatz, aber wir hatten die Nase einfach gestrichen voll. Im nachhinein hätten wir uns noch ne schöne Woche machen können, aber aus Tüten leben wollen wir auch nicht und die Luft war einfach raus.

Wir also wieder in Auto in Richtung Heimat.

 

In Bilbao haben wir dann zur Abwechslung mal eine Nacht im Hotel nahe dem Flughafen geschlafen, denn am nächsten Morgen sollten wir einen neuen Mietwagen bekommen, einen mit deutschem Kennzeichen.

 

In Spanien sind wir mit einem mit spanischem Kennzeichen gefahren, aber man hat uns gesagt, dass es wohl besser für Deutsche ist, mit einem deutschen Wagen zu fahren und außerdem müsse der Wagen eh wieder nach Deutschland, ist wohl auch praktischer für Europcar, so müssen die den Wagen nicht extra nach Germany schippern, jetzt machen wir das für die.

Haben den Wagen auch ohne Probleme bekommen und sind dann direkt aufgebrochen in die Heimat.

 

Auf dem Heimweg sind dann echt noch spektakuläre Dinge passiert.

In Belgien kurz vor der Grenze haben wir dann noch mal Pause gemacht und die Dogge durfte mal was laufen. Und jetzt schreibe ich den O-Ton von Steffi aus dem Tagebuch:

 

"Sind jetzt in Belgien, und kurz vor dem Ziel hat der Hund noch mal volles Rohr die Tanja umgerannt! Hammergeil! Auf nem Rastplatz auf so ner Wiese fing der Hund auf einmal das Pesen an (nachdem er den ganzen Tag im Auto gepennt hatte) und die Tanja ruft den, und der rennt volle Möhre auf sie zu und weicht nicht aus und bremst auch nicht. Ist dann also kollidiert und reißt der Tanja die Beine weg, woraufhin sie über ihn drüber klatscht auf die Nase fliegt. Boah, wir konnten nicht mehr! Superklasse, echt!"

Und zu guter Letzt, hatten gerade wieder deutschen Boden getreten, muss ich noch ein letztes mal zitieren:

"Hält uns gerade doch glatt noch die Schupo an (Sorry, ich glaub es war Bundesgrenzschutz). So richtig mit "Bitte folgen" Schild und so. Und das, wo wir doch im Leben noch nicht angehalten worden sind! Na ja, hatten sicher auch Langeweile, die Jungs. Haben dann festgestellt, dass wir ganz schangelig und üselig stinken und uns weiter fahren lassen. Besser so."

Und dann bleibt auch nur noch zu sagen:

Bilbao - Bensberg: 15 Stunden

 

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2006 *hellerblau* Tanja Höfling